RaabeTeatro - RoteHaare
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DIE GABE  - IL DONO
THEATRALISCHE DOKUMENTATION UEBER PAULA MODERSOHN-BECKER

DAS PROJEKT:

- Andere theatralische Dokumentarbeiten  von raabeTeatro


Mlle Camille – Performance mit Installation über die „Valse“

Absicht des Projekts „La Valse“ ist es, das Leben und das Werk von Camille Claudel (1864 – 1943) zu „erleben“, eine durchdachte Anweisung für eine vokale/ theatrale Performance zu erarbeiten und ein Bühnenbild auszustatten, welches als polymorph strukturierter Raum zum Eintauchen dient, um so die Teilnehmer in die Dynamik der Performance zu involvieren.

Die Wahl des Projekts ist vor allem geleitet vom Verständnis einer Skulptur: „La Valse“ - ein Werk auf welches die Künstlerin im Lauf ihres Lebens immer wieder zurückkommt – und von der Betrachtung zweier Photos von Camille: das eine, auf welchem sie als junge Frau eine ihrer wenigen realisierten Arbeiten meißelt, und ein zweites, wo sie als alte und immobile Frau abgebildet ist, die sich im psychiatrischem Krankenhaus von Montdevergues befindet.

Die performative Arbeit teilt sich auch in zwei vollkommen getrennte Phasen: einerseits die Darstellung unter verschiedenen Formen des Lebens der Skulpturkünstlerin und selbständigen Madame Camille Claudel, welches abrupt durch ihre Einlieferung im Jahre 1913 nach 30-jähriger Tätigkeit unterbrochen wird, und andrerseits ein Versuch die ebenso vielen Jahre, die sie im psychiatrischem Krankenhaus zubringt ohne sich jemals wieder der Skulpurkunst zu widmen, emphatisch zu begreifen und widerzugeben.

Während der erste Teil der Arbeit die Aufmerksamkeit auf das künstlerische Leben von Camille Claudel und der autobiografischen Ereignisse, die eng mit ihr verbunden sind, lenkt, konzentriert sich der zweite Teil ausschließlich auf das Photo, auf welchem sie in scheinbarer Ruhe, mit rätselhaftem Blick, sitzend abgebildet ist.

Ihr Mythos wird erforscht, wie eine nach außen gerichtete Kraft, die physische Räume und Aktionsplätze verändert (abgesehen vom Kommunikationsmittel und den semantischen Werten, abgesehen auch vom Ausdruck des Seelenzustands, welcher nicht mittels physischen Aktionen und Anstrengungen erklärbar ist, und natürlich vom Ursprung der Klangwellen).

Aber auch ihr Mythos, welcher als innere Kraft wahrgenommen wird, der im Körper lebt bevor er diesen verlässt, welcher das Labyrinth erforscht und dann verfremdet wieder tönt, welcher lange gärt bevor er hervorkommt um dann gehört zu werden oder welcher sich entscheidet überhaupt nicht hervorzukommen und schließlich implodiert, um als eine Art interne Skulptur sich selbst zu schaffen.

Die Innszenierung besteht aus vier auf das Publikum zusammen wirkende Teilen

- Der Dokumentar

- Die Performance

- Die Rauminstallation

- Das Spiel


Der Dokumentar ist eine Einleitung in das Werk von Camille Claudel, gibt Hinweise über ihr Leben und besteht auch aus Brochuren zum Mitnehmen.

Die Performance beazaubert das Publikum mit Skalpellhiebe, Steinstaub, der Klang der Wörter und die Schwere der Gewebe.

Die Rauminstallation verwandelt in einer minimalistischen Verfassung die Bewegung des Tanzes das in der Valse steckt.

Das Spiel fördert das Publikum auf, die Valsemaschine direkt und mit Hilfe einer Partitur, in sieben einfachen Züge zu verändern.

Der Dokumentar

Am Anfang und im ersten Teil des Raumes kann das Publikum kurze Dokumentarfilme über das Werk und das Leben der Künstlerin sehen die von den Performern kommentiert werden. Man kann auch Kunstbilder blättern, das technische Material das zur Information zur Verfügung gestellt wird – Mapping. Brochuren, usw - anschauen, die Vorgangsweise zur gesamten Arbeit betrachten.

Das Publikum bekommt in dieser Phase die notwendigen Informationen um dann den gesamten Ablauf besser und „kritischer“ genießen zu können.

Die Performance

Diese Phase besteht aus drei kurzen Performances genannt „interventi per muscoli e laringe“ (Beitrag mit Muskeln und Kehlkopf) in denen die dramatischsten Erlebniße des Lebens von Camille dargestellt werden, bis zu ihrer Internierung in die Irrenanstalt, am 10. März 1913:

- die Familie und die Sittlichkeit: ein Murmeln im Hintergrund, der Klatsch um ihr Leben, die kritischen und bösen Kommentare, Missbilligung im Gegensatz zu ihrem Mut und der Selbstbewußtheit ihrer Begabung.

- Rodin und ihre Abhängigkeit; ein hypnotischer loop über das schnulzige Verhalten des Meisters gegenüber Camille, die zuerst dankbar und verliebt ist, dann immer mehr unduldsam und entschlossen ihren eigenen Weg zu gehen;

- Die Kunstkritik wird in einem Echo dargestellt das die Künstlerin verfolgt und verwickelt; Camille versucht sich zu befreien, bekannt und anerkannt zu werden, aber bleibt gefangen und alleine. Die Welt der Kunst vergißt sie für mehr als siebzig Jahre.

Die Rauminstallation

Die Position des Publikum dreht sich: nicht mehr frontal, sondern intern, umhüllt. Die Bewegung der „Valse“ ist in dünnen, dursichtigen Plastikstreifen stilisiert die im Raum über die Köpfe hängen nach einer Partitur die die Vektoren in sieben verschiedene Konfigurationen darstellt. Kurze Sätze und dann Wörter aus den Briefen von Camille aus der Irrenanstalt verwandeln sich immer mehr in Klang bis nur noch Atemzüge wahrzunehmen sind.

In dieser Subtraktion, vom Satz bis zum Atemzug und der Stille, endet diese Performance, und symbolisiert die Abstandnahme vom Überflüßigen und das Konzentrieren auf die eigene Seele.

Um sich selbst von innen zu meisseln.

Das Spiel

Das Publikum wird in Gruppen geteilt und mit Hilfe der Perfomer wird es die Valsemaschine, nach einer vorliegenden einfachen siebenzügigen Partitur, selbst agieren und verwandeln. Das Publikum ergreift so Besitz der Valsemaschine, der Staffelstab wird dem Publikum übergeben.

Nach dem Wirken des Publikums sind die Massen und die Kräfte der Installation verändert und so wird dann der Raum verlassen.

Das Spiel hilft auch die Rethorik wegzuschaffen, eine Gefahr die immer lauert.

mehr darueber: http://www.raabeart.com/start_camille.htm

- Was ist ein theatralische Dokumentararbeit?

- Die theatralische Dokumentararbeit ueber Paula Modersohn-Becker

 

 

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